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Kaffeegenuss ohne Ausbeutung

Der Blog zu fairem Handel mit Kaffee, Entwicklungen und Einschätzungen

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Der Preis für den neuen Kaffee ist wieder am steigen

Meldung von La Prensa – 02-07-2008 über die Tagung der großen Kaffeeproduzenten in Nicaragua. Die Meldung vermittelt einen Einblick in deren Kostensituation und Planung. Die nationale Kaffeewirtschaft erlebt gerade eine gute Situation, da die internationalen Preise derzeit steigen. Dennoch benötigen die Kaffeeanbieter Weitsicht, wenn sie ihr Produkt auch in Zukunft verkaufen wollen.

Die Preise des Kaffees haben an diesem Dienstag den Preis von 152,70 US-Dollars pro Quintal (für die Vermarktung im Juli 2008) erreicht, berichtete die Nationale Kaffeerat (Conacafé). Die nationalen Erzeuger haben nun die Möglichkeit, ihre Produkte auch schon für die Zukunft –z.B. für das nächste Jahr- zu verkaufen, da der Preis für Verträge zum März des nächsten Jahres aktuell bei 162,24 US-Dollars pro Quintal liegt.

Die Enttäuschungen über die Schwankungen der Preise während der letzten Wochen haben die Kaffeeproduzenten jedoch zur Vorsicht gegeführt, wenn es um die Unterzeichnung von Verträgen für die Zukunft geht. Amílcar Navarro, der Präsident der Vereinigung von Cafeproduzenten in Nicaragua (Unicafe), sagte, dass "es bei Verträgen für die Zukunft nötig ist, klug zu sein, da der Unterschied, den der Exporteur erhält, höher ist, wenn der Preis hoch ist." Der Produzent muss deshalb seine nächsten Schritte in diesem Sinne analysieren, auch wenn er den Eindruck hat, dass die Preise jetzt attraktiv sind, besonders wenn man annimmt, dass sich die Tendenz der steigenden Preise bis zum nächsten Jahr fortsetzen könnte.

Freddy Torres, ein Produzent und Abgeordneter der Liberal-Konstitutionalistischen Partei (PLC), behauptete, dass die aktuellen Preise sehr attraktiv seien und dass die Kaffeeproduzenten ihre Entscheidungen aufgrund der Marktanalyse treffen müssten. "Niemand hat eine Kristallkugel, um zu sehen, wie sich die Preise in der Zukunft entwickeln werden", erklärte er und meinte, dass er seine Ernte des nächsten Jahres schon zu einem Preis von 145 Dollars verkauft habe. Dieser Preis ermögliche ihm als Erzeuger, seine Kosten ausreichend zu decken, wenn diese auch gestiegen seien.

Sie fordern Aufmerksamkeit

Die letzte Ernte des Kaffees hat die Erwartungen erfüllt und es wurde eine Erntemenge von fast zwei Millionen Quintal erreicht, informierte Navarro. Jedoch sei es wahrscheinlich, dass die Ernte in diesem Jahr sinken werde, wie es die Regel im Zweijahreszyklus sei, weil die Pflanzen "erschöpft" seien. Das Einkommen der Kaffeeproduzenten werde sich jedoch wegen der hohen Preise für die Bohnen auf den internationalen Märkten halten lassen.

Dessen ungeachtet meinte der Präsident von Unicafé, dass jetzt der Augenblick erreicht sei, damit die Erzeuger die notwendigen Erneuerungen in den Kulturen durchführen sollten, um die aufkommenden Krankheiten wie den Kaffeerost und das Hahnen-Auge (eine Pilzkrankheit) zu bekämpfen. Dies seien zwei der schlimmsten Krankheiten, die die Kaffeepflanzungen befallen. Laut Navarro gibt es Gebiete, in denen es nicht aufgehört hat zu regnen, weshalb diese Krankheiten sich so stark ausgebreitet hätten.

Torres unterstützte diese Aussage und erklärte, dass es zwei Krankheiten seien, die sich in den Kaffeepflanzungen des Landes ausbreiten, aber in diesem Jahr könnte sich die Situation verschlechtern, da es Kaffeepflanzungen gäbe, die wegen des Finanzmangels die Arbeiten zum Schutz der Kulturen reduziert hätten. Er argumentierte aber, dass wenn die Erzeuger die guten Einnahmen nutzen würden, die von der Kaffeewirtschaft im Land erzielt wurden, um in die Erhaltung zu investieren, könne das ganze eine Bagatelle sein.

Außerdem meinte er, dass die Regierung parallel beginnen müsse mit Aktivitäten, um bessere Bedingungen für die Produktion zu schaffen. Er forderte wie in jedem Jahr die Erneuerung der Infrastruktur und der Wege, was vom Präsident von Unicafé unterstützt wurde. Die geschätzte Erntemenge für die nächste Ernte, die im Oktober beginnt, liegt bei etwa 1,6 – 1,8 Millionen Quintal, was etwa dasselbe Einkommen wie in diesem Jahr ermöglichen könnte. Nach den Schätzungen über die Entwicklungen der internationalen Preisen ist bei dieser Voraussage die weitere Abwertung des Dollars sowie die steigende Nachfrage der Käufer nach den Bohnen eingerechnet.

Im Jahr 2006/07 hat die Erntemenge des Kaffees nur knapp 1,4 Mio. Quintal erreicht, verursacht durch mehrere Faktoren wie z.B. die Zweijahresregel, aber die hohen Preise hätten auch damals den Ernteausfall ausgeglichen.

In diesem Jahr wurden im Produktionszyklus Oktober bis Mai nach Angaben der Exportbehörden (Cetrex) 1,270 Mio Qunital exportiert zu einem mittleren Preis von 136 Dollar pro Quintal, was Einnahmen in Höhe von 173 Millionen Dollar bedeutet und den Kaffee zum Hauptexportprodukt des Landes macht.

Den Originaltext finden Sie unter http://www.laprensa.com.ni/archivo/2008/julio/02/noticias/campoyagro/


Der Kaffeeblog

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23. Sep. 2008